Ahoi Piraten!
Vor gut einer Woche sind wir auf der wohl schönsten Inselgruppe Norwegens, Europas oder sogar der Welt, den Lofoten, angekommen. Da ich vor ein paar Jahren schon mal hier wandern war, wusste ich: ich muss noch mal zurück kommen! Es ist eine schöne, aber zeitgleich brutale Landschaft. Trotzdem gibt es geschützte, sichere Ecken, die Unterschlupf bieten vor der rauen, offenen Umgebung, die bei Sturm besonders schroff wirken kann. Die Kombination aus aufbrausendem Meer, gewaltigen Felsen, kleinen Fischerdörfern und weißen Stränden mit kristallklarem Wasser wird mich einfach immer verzaubern. Und auch ihr werdet zu 99,9% verzaubert werden, wenn ihr hier seid. Für mich sind die Lofoten einfach der schönste Teil Norwegens und sollten unbedingt auf eurer #bucketlist stehen.
Nach unserer verspäteten Anreise mit der Fähre von Bodo nach Moskenes kamen wir also Dienstag morgen um 4:15 auf den Lofoten an. Nach einer ordentlichen Mütze Schlaf, und einem kleinen Rundgang in Reine, stiegen wir direkt auf den Reinebringen.
1.671 Stufen machten uns ordentlich zu schaffen, aber nach gut anderthalb Stunden entschädigte die Aussicht einfach alles!
Unserer Meinung nach einer der schönsten Aussichten in ganz Norwegen!
Weiter ging es mit dem Boot Richtung Vindstad. Hier befindet sich nämlich der Bunes Beach.
Zwischen den gewaltigen Felsen der zwei Berge Stoskiva und Stamprevtinden eingepfercht, befindet sich der traumhafte, fast weiße, feine Sandstrand. Türkisblaues Wasser, der endlose Blick Richtung Nordpol und die Tatsache, dass ihr wahrscheinlich die einzigen Menschen vor Ort seid, machen diesen Strand einfach einmalig schön.
Für ein kühles Bad war das Wetter zwar doch etwas zu frisch, oder wir einfach nicht mutig genug, daher machten wir uns noch auf den Weg zum Helvetestinden. Ohne einen richtigen Pfad, quasi einfach straight den Berg hinauf, brauchten wir gut anderthalb Stunden für den, doch sehr mit Geröll übersäten, Weg. Doch auch hier müssen wir euch nicht extra sagen, dass sich der kurze Aufstieg mehr als lohnt! Schaut euch einfach mal diese traumhaften Panoramaaussicht an:
Im Anschluss statteten wir dem Ort Å noch einem Besuch ab, was sich aus unserer Sicht nicht wirklich lohnte. Daher die klare Empfehlung sich eine Unterkunft in Reine zu suchen und von dort aus verschiedene Unternehmungen zu starten. So bekommt ihr die Nacht im typisch roten "Eliassen Rorbuer" schon für unter 100 Euro.
Der nächste Punkt auf unserer Route war der Kvalvika Beach. Ok, eigentlich der direkt anliegende Berg, der Ryten, aber irgendwie gehört das zusammen. Die Wanderung kann von vielen Punkten aus gestartet werden, wir entscheiden uns für folgenden:
Hier wandert man nämlich relativ einfach über einen "kleinen Hügel" direkt zum Strand und kann von dort aus auf den Ryten hinauf. Der Kvalvika Beach ist schon allein von unten imposant. Vor allem, wenn die Sonne am Nachmittag / frühen Abend langsam untergeht, ist die Stimmung durch das Licht wunderschön.
Doch wir waren ja nicht nur zum Strandgucken hier, sondern hatten noch eine alte Rechnung mit dem Ryten zu begleichen. Denn auch hier war ich vor einigen Jahren schon mal gewesen, damals jedoch zu bequem und nach oben zu wandern. Somit wusste ich: Diesmal mal gibt es keine Ausrede, die Spitze ruft! Um so größer war die Freude, als ich dann endlich oben angekommen war. Wer fix unterwegs ist, schafft den Aufstieg in einer Stunde. Runter geht's noch mal deutlich schneller.
Und keine Angst, die Perspektive ist alles. Ihr braucht hier also keine Angst haben runterzufallen ;)
Noch ein Tipp: unten am Strand gibt es ein kleines "Hobbit Haus", welches von zwei Norwegern dort mitten in den Steinen und nur aus Sachen, die vom Meer angespült wurden, gebaut wurde. Die beiden lebenten dort für 9 Monate, gingen jeden tag surfen und wollten einfach ein bisschen der Gesellschaft entkommen. Mittlerweile ist die Hütte zwar leer, aber ihr könnt immer noch reingehen und euch umsehen. Doch die Bilder von Innerern wollen wir euch hier nicht spoilern... Es lohnt sich aber auf jeden Fall! #hakunamatata
Nicht weit von Nusfjord entfernt, findet ihr den Offersoykammen – der mit Abstand einfachste und kürzeste Hike, den wir auf den Lofoten gemacht hatten. Nach gut einer Stunde seid ihr bereits oben und könnt euch diesen Blick gönnen:
Da das Wetter dann nicht mehr so ganz mitgespielt hatte, konnten wir leider keine weiteren Wanderungen auf den Lofoten unternehmen. Dank Drohne, wollen wir euch hier trotzdem noch noch ein paar Tips und Bilder mitgeben. So lohnt sich auch die Wanderung auf den Festvagtind, von wo aus ihr eine fantastische Sicht auf das kleine Örtchen Henningsvaer und seine vielen Inseln habt.
Auch in Svolvaer und Umgebung lässt's sich gut wandern. Der Kongstindan und der Djevelporten bieten sich hier wunderbar an. Allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt.
Etwas nördlicher solltet ihr euch noch die Aussicht vom Matmora gönnen. Hier müsst ihr theoretisch nicht mal bis ganz oben wandern, da man schon relativ zeitig dieses krasse Panorama zu sehen bekommt:
Und kurz danach hieß es leider schon Abschied nehmen von den Lofoten. Wäre es ein bisschen wärmer und weniger verregnet gewesen, wären wir gern noch länger geblieben, aber auch der Wetterbericht für die kommenden Tage sah nicht gut aus. Man merkt einfach deutlich, dass die Hauptsaison vorbei ist und der Winter naht.
Nichtsdestotrotz noch mal unser Appell an euch: Besichtigt die Lofoten! Diese traumhaft schöne Inselgrupppe muss man einfach mal gesehen haben. Folgende Möglichkeiten habt ihr, hier her zu kommen:
- Fliegt nach Tromso, nehmt euch dann einen Mietwagen und fahrt "runter" auf die Lofoten
- Fliegt nach Svolvaer und seid somit direkt auf den Lofoten
- Fliegt nach Bodo und nehmt die Fähre nach Moskenes
- oder aber ihr stattet den Lofoten, wie wir, einen Besuch auf euren Norwegen Roadtrip ab
Nächste Woche kommt dann, aller Voraussicht nach, der letzte Teil unserer Reihe, denn wie es aussieht, werden wir "schon" dieses Wochenende das Nordkap erreichen. Seid also gespannt und schaut auch nächsten Mittwoch wieder rein (bzw. solltet ihr das ja sowieso jeden Tag machen, um keine Reiseschnäppchen zu verpassen;) ).
Hier noch unserer ungefähre Reiseroute:
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