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Mit Blick in die Zukunft und auf CO₂-Emissionen, die bei einem Flug zustande kommen, will die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air künftig als erste Airline weltweit auf Fäkalien als klimaneutrales Kerosin setzen.
Die drittgrößte Billigfluggesellschaft Europas Wizz Air kündigte an, ab 2028 jährlich rund 525.000 Tonnen Biokerosin aus Fäkalien zu nutzen. Das Unternehmen will diesen Schritt vor allem mit Blick auf die Zukunft gehen, da Wizz Air eine stetig wachsende Fluggesellschaft ist und seine Flugzeugflotte bis Ende des Jahrzehnts mehr als verdoppeln will. Wizz Air hat bereits 5 Millionen Pfund in das britische Start-up “Firefly” investiert, das die Technologie entwickelt hat. Das britische Start-up-Unternehmen "Firefly" will den Fäkalien-Treibstoff aus Klärschlamm entwickeln. Allerdings fehlen derzeit noch Investoren, um die kommerzielle Produktion starten zu können.
Das größte Problem in der Luftfahrtbranche sind derzeit die stetig zunehmenden Flüge, die den CO₂-Ausstoß erhöhen. Bereits seit einigen Jahren forschen Unternehmen an einem nachhaltigen Kraftstoff, dem sogenannten “Sustainable Aviation Fuels (SAF)” für Flugzeuge, da die EU-Kommission den Druck auf Fluggesellschaften erhöht. Nächstes Jahr bereits sollen mindestens 2% des Kerosins nachhaltig sein, während es im Jahr 2030 schon 6% sein sollen. Bis über die Hälfte des Treibstoffes nachhaltig sein muss, wird es mit Sicherheit noch einige Jahre dauern. Das Ziel ist es, 2050 70% zu erreichen. Die ersten Test-Phasen für den nachhaltigen Kraftstoff laufen bereits und so tanken Fluggesellschaften wie z.B. Lufthansa bereits mit einer Beimischung von SAF zum normalen Flugzeug-Kerosin. Eine große industrielle Produktion vom nachhaltigen Kraftstoff gibt es allerdings noch nicht. Die allgemeine Produktion von SAF beläuft sich bis zu diesem Zielpunkt auf rund 600 Millionen Liter, was leider nur ca. 2% des gesamten Kerosinverbrauchs gleicht.
Auch mit anderen Abfällen, wie beispielsweise Frittier-Fett, Biomüll sowie Algen und synthetischen Mitteln, die keine natürlich vorkommenden Ressourcen benötigen, wird bereits experimentiert.
Während viele ExpertInnen dies als eine positive Entwicklung mit Potenzial für die Zukunft sehen, stehen andere dem Prozess kritisch gegenüber - nicht zuletzt auch, weil beispielsweise in Klärschlamm viele Schwermetalle zu finden sind, die durch einen Prozess, der vermutlich viele natürliche Ressourcen kostet, herausgefiltert werden müsse, um ihn als Kerosin nutzen zu können.
“Firefly”, das britische Start-up Unternehmen, setzt bei der Aufbereitung von Schlamm vor allem auf die sogenannte Hydrothermale Verflüssigung, bei der Hitze und Druck die Substanzen voneinander trennen, wobei am Ende ein dünge-taugliches Pulver und Rohöl für das nachhaltige Kerosin entstehen. Der Kraftstoff aus Fäkalien sei dem eigentlichen Flugzeugkraftstoff, Kerosin, sehr ähnlich. Obwohl der Kraftstoff nicht komplett klimaneutral ist, werden ca. 92% CO₂-Emissionen eingespart. Wizz Air bestätigt, dass die Kooperation mit “Firefly” rund 1.5 Millionen Tonnen CO₂ sparen könne.
Bis der Biokraftstoff kommerziell im Flugzeug eingesetzt werden darf, müssen die zuständigen Behörden erst grünes Licht geben. Dieser Prozess ist zwar bereits im Gange, dauert aber noch an.
Moment sind jedoch schon gut rund 60% des Klärschlammes in Europa anderweitig eingesetzt, wie z.B. für die Strom- und Wärmeerzeugung sowie als Dünger auf Feldern. Trotzdem sind ExpertInnen von dem Potenzial und der Menge des Klärschlammes überzeugt.