„Blaue Zonen“ sind Orte auf der Welt, an denen Menschen nicht selten über 100 Jahre alt werden.
Wo genau liegen diese blauen Zonen – und welches Geheimnis steckt dahinter? Was können wir von den Menschen dort über Gesundheit und Lebensstil lernen, um vielleicht selbst ein bisschen länger und glücklicher zu leben – auch wenn wir nicht direkt nebenan wohnen?
So unterschiedlich diese Regionen auch sind – eines haben sie gemeinsam:
9 einfache Grundprinzipien, die laut Forschenden dazu beitragen, länger und zufriedener zu leben.
Wissenschaftler:innen haben weltweit Regionen identifiziert, in denen Menschen besonders alt werden – und das nicht nur vereinzelt, sondern auffallend häufig. Diese Orte werden „Blaue Zonen“ genannt. Sie sind demografisch belegt und geografisch klar eingegrenzt. Das Besondere: Die Menschen dort werden rund zehnmal häufiger 100 Jahre alt als zum Beispiel in den USA.
Damit eine Region offiziell als „Blaue Zone“ gilt, muss sie drei Kriterien erfüllen:
Verlässliche Daten zu Geburten und Todesfällen
Eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung im internationalen Vergleich
Eine hohe Lebenserwartung innerhalb der lokalen Gemeinschaft
9 einfache Prinzipien, die das Leben verlängern können
👉 In allen Blauen Zonen leben Menschen nach bestimmten, ganz natürlichen Regeln – oft ohne es überhaupt bewusst zu tun. Diese 9 Punkte haben Forscher:innen als gemeinsamen Nenner identifiziert:
1. Bewegung im Alltag
Fitnessstudio? Fehlanzeige. In Blauen Zonen bewegen sich die Menschen automatisch – beim Spazieren, im Garten, beim Kochen oder Putzen.
2. Ein Lebenssinn – das „Warum“ (japanisch: Ikigai)
Die Menschen wissen, wofür sie morgens aufstehen. Dieses Gefühl, gebraucht zu werden, soll das Leben im Schnitt um bis zu 7 Jahre verlängern.
3. Entschleunigung
Täglich wird sich Zeit genommen, um zur Ruhe zu kommen: durch ein Gebet, ein Nickerchen, einen Spaziergang oder gemeinsames Essen.
4. Die 80%-Regel
Gegessen wird nur so lange, bis man zu 80 % satt ist – nicht bis zum Platzen. Das hilft gegen Übergewicht und Verdauungsprobleme.
5. Pflanzliche Ernährung
Die Basis der Ernährung sind Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn und Nüsse. Fleisch gibt’s selten – wenn überhaupt, dann in kleinen Portionen.
6. Ein Gläschen in Ehren...
In vielen Blauen Zonen wird regelmäßig, aber maßvoll Alkohol getrunken – meist ein Glas Wein am Tag, in Gesellschaft und zum Essen.
❗️7 Gläser am Samstag zählen nicht!
7. Teil einer Gemeinschaft sein
Die meisten gehören einer spirituellen oder religiösen Gruppe an – das gibt Halt, Orientierung und ein starkes Wir-Gefühl.
8. Familie kommt zuerst
Enge Beziehungen zur Familie sind zentral. Viele leben in Mehrgenerationenhaushalten oder ganz in der Nähe von Kindern und Enkelkindern.
9. Gute Gesellschaft
Menschen in Blauen Zonen umgeben sich mit Freund:innen, die ähnliche Werte leben – das beeinflusst auch den eigenen Lebensstil positiv.
Die fünf Blauen Zonen befinden sich an ganz verschiedenen Ecken der Welt:
auf der griechischen Insel Ikaria
auf Okinawa in Japan
in der Region Ogliastra auf Sardinien in Italien
in Loma Linda, Kalifornien (USA)
auf der Nicoya-Halbinsel in Costa Rica
Okinawa, die größte Insel des subtropischen japanischen Archipels, ist die Heimat der am längsten lebenden Frauen der Welt. Zu den wichtigsten Lebensmitteln zählen dort Okinawa-Süßkartoffeln, Soja, Beifuß, Kurkuma und Goya (Bittermelone) – eine Kombination, die Gesundheit und Langlebigkeit fördert. Übrigens: Die Forschung rund um das Thema Langlebigkeit hat genau hier ihren Anfang genommen.
Ikaria, eine griechische Insel im Ägäischen Meer, nur acht Meilen von der türkischen Küste entfernt, hat eine der niedrigsten Sterberaten im mittleren Alter und eine der geringsten Demenzraten weltweit. Wissenschaftliche Studien bringen die außergewöhnliche Langlebigkeit der griechischen „Super-Senior:innen“ mit der traditionellen mediterranen Ernährung in Verbindung – diese ist reich an Gemüse und gesunden Fetten, aber arm an Fleisch und Milchprodukten.
Die bergige Region Sardiniens weist die weltweit höchste Dichte an Hundertjährigen auf. Die Bevölkerung dort ernährt sich traditionell eiweißarm – ein Lebensstil, der mit einem geringeren Risiko für Diabetes, Krebs und einer niedrigeren Sterblichkeitsrate bei Menschen unter 65 Jahren in Verbindung gebracht wird.
Die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica liegt in einer Region Mittelamerikas mit der weltweit niedrigsten Sterberate im mittleren Alter – und beherbergt zudem das zweitgrößte bekannte Zentrum männlicher Hundertjähriger.
Ein Teil des Geheimnisses der Langlebigkeit liegt in tief verwurzeltem Glauben, starken sozialen Netzwerken und regelmäßiger, aber sanfter Bewegung im Alltag.
In Loma Linda, einer Gemeinde in Kalifornien mit einer großen Anzahl von Siebenten-Tags-Adventist:innen, leben die Menschen im Schnitt zehn gesunde Jahre länger als der/die durchschnittliche Amerikaner:in. Die tägliche Ernährung folgt hier oft biblischen Prinzipien – mit viel Getreide, Obst, Nüssen und Gemüse.
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