Überall auf der Welt haben Katzen einen besonderen Platz im Herzen – und in der Geschichte – der Menschen. Manche bewachen Tempel, andere sind echte Stadtikonen, wohnen in Museen oder arbeiten sogar offiziell für die Regierung.
Da gerade erst der internationale Tag der Katze war (8. August), werfen wir einen Blick darauf, wie verschiedene Kulturen ihre schnurrenden Mitbewohner feiern, schützen und mit Mythen umgeben.
In Japan sind Katzen nicht nur süß – ihnen wird auch nachgesagt, Glück oder Unglück zu bringen, je nach Geschichte. Die berühmte Maneki-neko, die winkende Katze, begegnet dir überall: auf Ladentheken, in Restaurants oder sogar in Sushi-Bars. Sie steht für Glück und Schutz.
In alten japanischen Legenden dagegen können Katzen ihre Gestalt wandeln – etwa als geheimnisvolle Bakeneko oder als zweischwänzige Geisterkatzen, die Nekomata.
Mit über 9 Millionen Hauskatzen und unzähligen Katzencafés, vor allem in Tokio, ist klar: Japans Faszination für Samtpfoten nimmt so schnell kein Ende.
Nirgends ist die Verbindung zwischen Mensch und Katze so sichtbar wie in der Türkei – besonders in Istanbul, wo Katzen in Moscheen, Cafés, Buchläden und Wohnungen willkommen sind.
Hier spricht niemand wirklich von „Streunern“ – es sind Gemeinschaftskatzen, um die sich viele kümmern. Futter- und Wasserschalen in den Gassen gehören genauso dazu wie Katzen, die gemütlich auf Caféstühlen dösen.
Die Wurzeln dieser Katzenliebe liegen auch in der islamischen Tradition: Es heißt, der Prophet Mohammed habe Katzen besonders geschätzt. Selbst manche Imame sind heute bekennende Katzenfreunde – und ihre Moscheen entsprechend katzenfreundlich.
Auf Zypern sind Katzen fester Bestandteil des Alltags. Der Legende nach brachte sie einst die Heilige Helena auf die Insel, um giftige Schlangen in Schach zu halten – und seitdem haben sie hier das Sagen.
Heute streifen sie selbstbewusst durch Klöster, Dörfer und Strandcafés. In Limassol sonnen sie sich auf Kopfsteinpflaster, in den Ruinen des antiken Kourion schlendern sie zwischen den Säulen hindurch, und in Larnaka liegen sie entspannt neben Fischerbooten.
Viele Einheimische füttern die Katzen, und auf der ganzen Insel gibt es Projekte für Kastration und Pflege. Für Besucher\*innen sind Zyperns Katzen wie lebendige Brücken zwischen Mythologie und mediterranem Lebensgefühl.
Ja, die Brit:innen lieben ihre Katzen – so sehr, dass manche sogar einen offiziellen Job haben. Der „Chief Mouser to the Cabinet Office“ ist ein echter Regierungsposten, den derzeit Kater Larry innehat, ein braun-weiß getigerter Bewohner der 10 Downing Street. Larry ist der Erste, der den Titel offiziell trägt, doch Katzen arbeiten hier schon seit den 1500er-Jahren als Mäusefänger.
Mit über 10 Millionen Hauskatzen in britischen Haushalten und einer besonderen Vorliebe für Rassen wie die Britisch Kurzhaar sind Katzen im Vereinigten Königreich fast so britisch wie Tee trinken und geduldig Schlange stehen.
Im alten Ägypten galten Katzen als heilig. Sie schützten die Getreidespeicher, standen für Fruchtbarkeit und waren der Göttin Bastet geweiht. Selbst ein versehentliches Töten einer Katze galt als Verbrechen.
Heute ist ihr göttlicher Status zwar Geschichte, doch Katzen begegnen dir in Ägypten immer noch überall – besonders in den historischen Vierteln Kairos. Ihre leise, selbstverständliche Präsenz ist wie ein Echo ihrer einstigen Rolle in einer der ältesten Zivilisationen der Welt.
Thailands tiefe Katzenliebe reicht viele Jahrhunderte zurück. Rassen wie die Siamkatze oder die Khao Manee – auf Deutsch „Weißer Edelstein“ – gelten als Glücksbringer, Symbole für Wohlstand und Erfolg. Früher durften sie nur von Mitgliedern der Königsfamilie gehalten werden.
Die Khao Manee ist bekannt für ihre auffälligen Augen: leuchtend blau oder mit zwei unterschiedlichen Farben (*Odd-Eyed*, auch Heterochromie genannt). Diese Besonderheit wird in thailändischer Dichtung, Kunst und Folklore gefeiert. Schon im „Tamra Maew“ – einer Handschrift aus dem 14. Jahrhundert – steht, welche Katzen als Glücksboten galten und von welchen man lieber die Pfoten lassen sollte.
Bis heute werden diese edlen Samtpfoten in thailändischen Haushalten geliebt – und nicht selten königlich verwöhnt.
Egal, wohin du reist – Katzen finden immer einen Weg, sich in die Kultur und oft auch gleich auf deinen Schoß zu schleichen.
Ob als spirituelle Begleiter:innen oder charmante Strandbewohner:innen – diese Samtpfoten zeigen, dass die Verbindung zwischen Mensch und Katze überall auf der Welt stark, beständig und wunderbar grenzüberschreitend ist.
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