Lernt mit uns Spitzenberg oder Svalbard, wie es im Norwegischen heißt, kennen. Bei dieser Inselgruppe am Polarkreis wird auf etwas ganz besonderes verzichtet, nämlich die Visabeschränkungen! Somit erhält das Konzept der Grenzen hier eine ganz neue Bedeutung und es kommt zu einer Mischung der Kulturen, in welcher Menschen aus über 50 Ländern leben.
Bei eurer Ankunft mit dem Flugzeug werdet ihr von majestätischen, schneebedeckten Gipfeln begrüßt (besonders gut zu sehen, wenn ihr in den Sommermonaten ankommen, in denen die Sonne fast 24 Stunden am Tag scheint). In den Wintermonaten hingegen erwartet euch das himmlische Schauspiel des Polarlichts, welches die ewige Nacht erhellt!
Svalbard liegt 800 Kilometer nördlich des norwegischen Festlands und ist von den eisigen Gewässern des Nordpolarmeeres umgeben. Es ist das nördlichste ganzjährig bewohnte Gebiet und verfügt über die nördlichste Universität, Kirche und sogar eine Brauereifabrik. Prost!
Longyearbyen ist der größte Ort der Inselgruppe Spitzbergen. Fast ein Drittel der rund 2.400 Einwohner*innen sind aus verschiedenen Ländern eingewandert. Grund dafür? Jede*r kann hier ohne Visum leben, vorausgesetzt, man findet Arbeit und Wohnung.
Die Inselgruppe blickt auf eine reiche Geschichte zurück; es wird angenommen, dass sie um 1200 von den Wikingern entdeckt wurde. Die dokumentierte Erkundung begann 1596 durch holländische Abenteurer auf der Suche nach der Nordostpassage nach China. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Inseln Jäger und Entdecker aus verschiedenen europäischen Ländern angezogen.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Kohlebergbau zu einem wichtigen Wirtschaftszweig, der 1906 von dem amerikanischen Unternehmer John Munro Longyear ins Leben gerufen wurde. Heute sind der Tourismus sowie die Umwelt- und Naturschutzforschung die Hauptstützen der lokalen Wirtschaft.
Die Lage Svalbards blieb bis 1920 ungeklärt, als ein nach dem Ersten Weltkrieg geschlossener Vertrag die Zugehörigkeit des Gebiets zu Norwegen bestätigte. Der Vertrag, dem 46 Länder zugestimmt haben, schreibt auch vor, dass die Inseln entmilitarisiert bleiben müssen und dass Norwegen für den Schutz der Umwelt verantwortlich ist. Interessanterweise betont der Vertrag die Gleichbehandlung von Norwegern und Nicht-Norwegern.
Das Leben in Longyearbyen ist mit keinem anderen Ort vergleichbar. Die Inselgruppe hat nur 40 Kilometer Straßen. Alle Siedlungen sind isoliert und im Sommer nur mit dem Boot und im Winter mit dem Schneemobil erreichbar. Die Anwesenheit von etwa 3.000 Eisbären - mehr als die menschliche Bevölkerung - macht das Mitführen eines Gewehrs außerhalb der Stadtgrenzen zu einer üblichen Vorsichtsmaßnahme.
Obwohl Spitzbergen allen offen steht, ist es kein idealer Ort für große "Lebensereignisse" wie Geburten und Todesfälle. Es gibt dort keine Entbindungskliniken und die Verstorbenen müssen zur Beerdigung auf das norwegische Festland verfrachtet werden. Seit den 1950er Jahren ist die Gegend durch den Permafrost für Bestattungen ungeeignet, da der gefrorene Boden vergrabene Leichen manchmal zurück an die Oberfläche drückt.
Der Permafrost bildet auch die Grundlage für den globalen Saatguttresor, der nur 3 km von der Hauptstraße in Longyearbyen entfernt liegt. Der 2008 eingerichtete Tresor bewahrt mehr als 980 000 Saatgutsorten aus der ganzen Welt für den Fall eines weltweiten Zusammenbruchs der Landwirtschaft auf.
Doch auch diese arktische Gegend ist mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert. Im Jahr 2017 wurde der Eingang zum Saatguttresor aufgrund des schmelzenden Permafrosts überflutet. Longyearbyen selbst hat mit Schlammlawinen zu kämpfen, weil es nicht für die Bewältigung von Regenwasser gebaut wurde. Überraschenderweise ist die Durchschnittstemperatur auf Svalbard seit 1971 um 4 °C gestiegen, was es zum Ort mit der schnellsten Erwärmung auf der Erde macht.
Wenn euch also die Vorstellung eines weniger gewöhnlichen Lebens fasziniert, bietet Spitzbergen eine einzigartige Kombination aus natürlicher Schönheit, kultureller Vielfalt und wissenschaftlicher Bedeutung - und das alles ohne Visumspflicht.
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