Am Flughafen Oslo begegnen Reisende seit einiger Zeit Lilla, einer kleinen Hündin mit orangefarbener „pet me“-Weste. Ihr Halter Henrik Bergvin bringt mehrere seiner ausgebildeten Hunde regelmäßig in die Abflughalle – mit spürbarem Zuspruch von Passagieren und Personal. Ziel: Stress senken, Nervosität vor dem Abflug mildern und den Aufenthalt menschlicher werden lassen. Das Angebot reiht sich ein in internationale Programme mit „Airport Therapy Dogs“.
Studien und Übersichtsarbeiten deuten darauf hin, dass die bloße Anwesenheit oder Berührung eines Tieres kurzfristig Blutdruck und Herzfrequenz senken und die subjektive Anspannung reduzieren kann. Teils zeigte sich in Laborsettings ein stärkerer Stresspuffer durch den eigenen Hund als durch den Beistand von Partner:innen oder Freund:innen. Als Mechanismen werden u. a. die Ausschüttung von Oxytocin, Endorphinen sowie Dopamin und Serotonin diskutiert. Nachweisbar ist all dies aber vor allem für Kurzzeiteffekte, robuste Langzeitdaten sind rar.
Aus Tierschutz-Perspektive sind solche Einsätze nicht unumstritten – insbesondere, wenn Hunde festgehalten werden und keine Möglichkeit haben, sich der Situation zu entziehen. Leitlinien für tiergestützte Einsätze fordern, dass Tiere freiwillig interagieren, jederzeit Rückzug wählen können, ihre Stresssignale (z. B. Abwenden, Hecheln, „Whale Eye“, Gähnen) respektiert und Einsätze zeitlich begrenzt werden. Dauerhaftes Fixieren – etwa für Fotos – widerspricht diesen Standards und kann Stress und Abwehrverhalten fördern. Programme an Flughäfen sollten daher klare Welfare-Protokolle (Pausen, Rückzugszonen, „Consent-Tests“) verankern und durch geschulte Teams überwachen.
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