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Die Perle Afrikas - wie Uganda häufig genannt wird - hat zahlreiche Highlights zu bieten. Doch aktuell gelten Teilreisewarnungen für verschiedene Gebiete des Landes. Zudem sind einige Informationen, die Reisende für ihre Tour benötigen und die man online findet, nicht mehr ganz aktuell. Ich habe das Land kürzlich besucht und möchte mit euch meine Erfahrungen teilen.
Hallo, ich bin Steffi und leidenschaftlich gerne auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs. Im Februar 2024 zog es mich - nicht zuletzt aufgrund der günstigen Flugpreise mit Brussels Airlines - nach Uganda. In diesem Erfahrungsbericht möchte ich euch ein paar Eindrücke von meinem Trip vermitteln.
Insgesamt habe ich neun Tage in Uganda verbracht. Mein Flieger landete kurz vor Mitternacht in Entebbe. Von dort aus ging es mit einem Transfer in das nahegelegene Guesthouse ViaVia Entebbe. Dort übernahm ich am nächsten Tag auch den Mietwagen, einen Toyota RAV4.
Von Entebbe ging es - auch aufgrund voller Straßen in der Metropolregion - von Kampale in etwa 7 Stunden in den Kibale National Park bzw. in unsere Unterkunft, nur ca 15 Minuten entfernt vom Gate: Turaco Treetops.
💡 Tipp: Nutzt unbedingt die Mautstraße ab Entebbe. Die Befahrung kostet 5000 UGX (ca 1,35€), die Zeitersparnis ist immens.
Im Kibale National Park stand das Chimpanzee Tracking auf dem Programm. Das sollte im Vorraus gebucht werden und kostet $ 200 (ab 1. Juli $ 250). Gegen Aufpreis organisieren Unterkünfte oder auch der Mietwagenverleih das Permit für euch. In einer Gruppe von 8 Personen, einem Guide und zwei Begleitpersonen ging es in den Wald. Ich hatte das Glück, gleich drei Schimpansen am Boden aus nächster Nähe sehen zu dürfen. Das Tracking startet gegen 8 Uhr und geht ca. 3 - 4 Stunden. Die Sichtungswahrscheinlichkeit soll bei etwa 90% liegen.
💡 Tipp: Alternativ kann das Schimpansen-Tracking auch in der Kyambura Gorge oder im Murchison Falls National Park durchgeführt werden. Die größte Anzahl an Schimpansen lebt im Kibale National Park.
ViaVia Entebbe
Turaco Treetops
Vom Kibale NP ging es für eine Nacht in den Queen Elizabeth National Park (QENP), in dem ich euch eine Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel ans Herzen legen kann. Bei dieser entdeckt ihr in etwa zwei Stunden zahlreiche Elefanten und Nilpferde am Ufer, aber auch Büffel und verschiedene Vogelarten. Die Tour hat mich $ 30 inkl. Transfer zum Bootsanleger gekostet, der Eintritt in den Nationalpark $ 40 (für 24 Stunden).
💡 Tipp: Da der Nationalpark-Eintritt für 24 Stunden gültig sind, würde ich dazu raten, in diesem Zeitraum, wenn gewollt - verschiedene Aktivitäten zu planen. So können auch Game Drives gebucht oder der Park auf eigene Faust (ca. +$8 Kosten für das eigene Fahrzeug) erkundet werden.
Unterkunft war die Queen Elizabeth Bush Lodge, in der man am Abend auch Elefanten und Nilpferde sehen kann.
Um nicht an einem Tag die lange Strecke bis in den Bwindi National Park zu fahren, wurde eine Zwischenübernachtung am Lake Bunyonyi (Unterkunft: Lake Bunyonyi Rock Lodge) eingeplant. Am nächsten Tag dauerte die Fahrt dann nur ca. 2,5 Stunden bis nach Rushaga im Süden des Nationalparks.
Lake Bunyonyi Rock Lodge, Floating Cottage
Highlight des Aufenthalts im Bwindi Imprenetable National Park war das Gorilla Tracking. Das Permit sollte am besten ca. ein halbes Jahr vorab gebucht werden und kostet $ 700 ($ 800 ab 1. Juli 2024). Mit etwas Glück, lassen sich aber auch Last Minute noch Permits ergattern.
Bevor es los geht, wird man gefragt, ob man eher kürzere, leichte Routen, oder schwere, lange Wege laufen möchte. Daraufhin wird man in Gruppen von maximal 8 Personen eingeteilt. Der Weg durch den Wald kann teilweise sehr rutschig sein, man sollte sich auf Kletterpassagen und steile Wege einstellen. Die Laufdauer kann zwischen 30 Minuten und ca. 3 Stunden je Weg betragen. Nachdem man die Gruppe erreicht hat, darf man bis zu einer Stunde in deren Nähe verbingen.
Zum Abschluss ging es für eine Nacht zum Lake Mburo National Park. Wer andere National Parks für Safaris in Afrtika kennt, könnte vielleicht etwas enttäuscht sein, zum Abschluss war es aber ganz schön. Im Park gibt es verschiedene Antilopenarten, Zebras, Warzenschweine, Giraffen, Nilpferde und sogar Leoparden. Der Eintritt für 24 Stunden kostet $ 40 und ca. $ 8 pro Fahrzeug. Ein Night Drive (mit Guide und eigenem Fahrzeug, ein RAV4 wird nicht empfohlen) kostet $ 30 pro Person, Guided Walks $ 15.
🏡 Unterkunftstipp: Hyena Hill Lodge:
Nachdem im September 2023 ein tödliches Attentat auf zwei Reisende und einen Guide verübt wurde, warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in den Queen Elizabeth National Park (QENP). Gleiches gilt für den Semliki Nationalpark.
Reisen in den Mgahinga Gorilla National Park, den Bwindi Imprenetable National Park und den Ruwenzori Mountains National Park, zu den Vulkanen Sabyinyo, Gahinga und Muhavura, sowie in das sonstige grenznahe Gebiet zur DR Kongo (näher als 20 km) zwischen Albertsee/Ntoroko im Norden und ruandischer Grenze im Süden sollten unter erhöhter Vorsicht und bestenfalls mit Begleitung ortskundiger Personen erfolgen, schreibt das Auswärtige Amt.
Aufgrund dieser Hinweise habe ich meine Route einige Wochen vor Abflug angepasst und meinen Aufenthalt im Ishasha-Gebiet (im südlichen Queen Elizaeth National Park und nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zur DR Kongo) gestrichen. Eine Übernachtung im QENP blieb bestehen.
Auf dem Weg vom Kibale National Park in Richtung QENP fiel auf, dass vermehrt Polizeikontrollen aufgebaut waren und auch die Armee fuhr Patroullie. Das sorgte bei mir wohl für ein mulmiges Gefühl, zeigte aber auch, dass man die Angriffe der vergangenenen Monate ernst nimmt.
Grundsätzlich habe ich mich während meiner Reise durch Uganda sehr sicher gefühlt. Die Einheimischen waren mir gegenüber sehr freundlich und offen, aber nie aufdringlich. Man sollte jedoch trotzdem, vor allem in den oben genannten Regionen, die das Auswärtige Amt auflistet, mit offenen Augen und Ohren unterwegs sein und gegebenenfalls auch Einheimische nach der aktuellen Lage fragen.
Im Vorfeld habe ich nur sehr wenige Informationen zu den jeweiligen Straßenverhältnissen gefunden und war daher positiv überrascht, dass die von mir genutzten Hauptstraßen überwiegend geteert und gut ausgebaut waren. Lediglich auf der Strecke von Entebbe in Richtung Kibale National Park erwarteten einen zeitweise zahlreiche Schlaglöcher und auch mehrere Kilometer Gravelroad. Ein 4x4 sollte jedoch gemietet werden.
Kurze Streckenabschnitte und Nebenstraßen zu den Lodges sind in der Regel nicht befestigt. Für mich waren sie gut befahrbar, man sollte sich jedoch Zeit nehmen. So benötigt man für knapp 30 Kilometer von der Abzweigung bis zum Rushaga-Gate ca. eine gute Stunde, wobei besonders die letzten 12-13 Kilometer nur langsam befahrbar waren.
💡 Tipp: Seid besonders vorsichtig, wenn es vorher geregnet hat. Dann ist es auf den lehmigen Straßen besonders rutschig.
Wichtig zu wissen ist, dass man sich auf die Zeitangaben von Google Maps oder Maps.me nicht verlassen kann. Besser eignen sich die Zeitangaben, die Autovermietungen teilweise machen, wie hier zum Beispiel von Roadtrip Uganda. Diese sind eher konservativ gehalten. So habe ich beispielsweise auf der Strecke vom QENP zum Lake Bunyoni statt angegebenen sieben Stunden nur gut 5 Stunden benötigt. Vom Bwindi Imprenetable National Park in den Lake Mburo habe ich ebenfalls etwa 2 Stunden Zeit eingespart und nicht die angegebenen sieben Stunden benötigt.
Der Fahrstil anderer Verkehrsteilnehmer kann durchaus rasant und gefährlich sein. Achtet daher auf Landstraßen auch immer auf den euch entgegenkommenden Verkehr und eventuelle Überholmanöver. In einigen Orten kann es sich teilweise auch stauen. Achtet hier besonders auf die Boda Bodas (Sammeltaxis) und Motorräder, die sich links und rechts vorbeidrängen.
Zuerst zu den Tankstellen. Ich war überrascht, wie oft es in den Ortschaften Möglichkeiten zum Auftanken gab. Allerdings bat man bei der Autovermietung darum, wenn möglich auf Shell oder Total zurückzugreifen. Begründet wurde das mit der Qualität des Sprits. Doch auch Tankstellen dieser Unternehmen kamen in regelmäßigen Abständen. In größeren Orten konnte neben Uganda Schilling auch mit Karte bezahlt werden, einmal wurde außerdem die Option, mit US Dollar zu zahlen, gegeben.
Einen großen Supermarkt habe ich auf der Reise lediglich in Entebbe gesehen. In der Victoria Mall gibt es einen Shoprite, der sich gut anbietet, um Wasser oder Snacks für die Reise zu kaufen. In den Ortschaften fährt man an verschiedenen Ständen vorbei, die alles von Gemüse und Obst bis hin zu Fleisch und Street Food verkaufen.
🌯 Tipp: Falls ihr unterwegs hungrig werdet, holt euch an einem der Straßenstände eine Rolex. Dabei handelt es sich um ein Chapati (Fladenbrot) mit Omelette. habt ihr Hygienebedenken, könnt ihr diese beliebte und sattmachende Mahlzeit aber auch in einigen Unterkünften bekommen.
Beliest man sich vorab online zum Thema Zahlung, wird oft geraten, mit ausreichend US-Dollar anzureisen, um Lodges, Tankfüllungen und Eintritte zu zahlen. Einen Teil davon solle man dann beispielsweise am Flughafen in die Landeswährung Uganda Schilling (UGX) umtauschen. Doch vor Ort erwiesen sich einige Informationen als veraltet.
In den meisten Unterkünften gab es die Option, in US Dollar oder UGX zu zahlen, außerdem war in der Regel Kartenzahlung möglich. Beachtet allerdings, dass bei Kartenzahlung eine Gebühr von 3% erhoben wird.
Eintritte in die Nationalparks wurden bei uns an den Eingängen mit Kreditkarte bezahlt. Barzahlung war beispielsweise im Lake Mburo National Park gar nicht mehr möglich. Bei Touranbietern war es außerdem möglich, in beiden Währungen zu zahlen. Permits für das Gorilla- und Schimpansentrekking hatten wir vorab gebucht und in US Dollar bezahlt.
Trinkgelder wurden in US-Dollar oder UGX angenommen. In den Unterkünften gab es dafür immer Trinkgeldboxen für das gesamte Team.
Boots-Safari im QENP
Schimpanse im Kibale National Park