Update: Kreuzfahrten

Ahoi Piraten,

über die Silvesterreise der Aida Nova, die außerplanmäßig in Lissabon endete, wurde in den Medien ausgiebig berichtet. Seitdem ist es aber eher ruhig geworden um das Thema. Daher wollen wir euch einen kleinen Überblick geben, wie es in der Welt der Kreuzfahrten gerade aussieht. Am Ende kommt noch eine quasi "live" Erfahrungsbericht von einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik.

Details

Regeländerungen bei TUI Cruises

TUI Cruises musste zuletzt zwei Karibik-Kreuzfahrten der Mein Schiff 2 absagen, da es Infektionen innerhalb der Crew gab. Folgende zusätzliche Maßnahmen wurden außerdem beschlossen:

• Passagiere ab 18 Jahren müssen ab dem 23. Februar geboostert sein, wenn ihre vollständige Impfung mehr als 3 Monate her ist. (Alternativ wird auch eine Impfung + Infektion in den letzten 3 Monaten anerkannt)

• Reisende von 12 bis 18 Jahren brauchen eine vollständige Impfung.

• Es dürfen keine Passagiere mehr an Bord, die einen Voraufenthalt im Reiseland, in dem die Fahrt startet, hatten. (gilt vorerst bis Ende Mai und nicht bei Fahrten ab Deutschland)

• Die maximale Auslastung der Schiffe wurde kurzfristig reduziert. Wenn mehr Passagiere gebucht sind, wird entsprechend der Reihenfolge der Buchung storniert.

Weitere Linien verlangen den Booster

Bei Hapag-Lloyd Cruises müssen ab dem 14. Februar Passagiere ab 18 Jahren geboostert sein, wenn ihre vollständige Impfung mehr als 3 Monate her ist. Auch bei Cunard, P&O Cruises und UnCruise geht man diesen Schritt.

AIDA-Ausflüge in der Bubble

Die Fahrt der AIDA Bella ab Dubai wurde kurzfristig abgesagt. Ebenso unterbricht die AIDA Luna in der Karibik ihr Programm. Bis Ende Februar sind außerdem auf allen Routen Landausflüge nur mit von AIDA organisierten Touren möglich.

Absagen ab Florida

Norwegian Cruise Lines hat ab Miami mehrere Fahrten abgesagt und bei zwei Schiffen den Neustart verschoben. Bei Royal Caribbean setzen zwei Schiffe für einen Monat aus.

Stillstand in Brasilien

Der dortige Kreuzfahrt-Branchenverband hat eine Unterbrechung des Kreuzfahrtbetriebs bis zum 4. Februar beschlossen, wohl auch, um einem Verbot zuvorzukommen. Die Gesundheitsbehörden empfehlen hingegen, alle Kreuzfahrten für diese Saison abzusagen.

Fazit

Die Omikron-Welle hat der Kreuzfahrtbranche zunächst einen Rückschlag verpasst, sodass manche Reedereien mit neuen Regeln reagiert haben. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass mittlerweile über 200 Kreuzfahrtschiffe weltweit in Betrieb sind und die Absagen und Änderungen somit nur einen sehr kleinen Anteil ausmachen.

Auch wenn auf einigen Schiffen zurzeit Fälle festgestellt werden, liegt ihre Zahl deutlich unter den Inzidenzen an Land. Einen Eindruck davon verschafft die amerikanische CDC, die auf ihrer Website Schiffe nach ihren aktuellen Fallzahlen klassifiziert. Dort stehen zwar etwa 90% der untersuchten Schiffe auf Stufe gelb, diese gilt aber bereits ab 0,1% Infizierten, was bei den derzeitigen Auslastungen schon ab 1 oder 2 infizierten Personen erreicht ist. Auf Stufe rot steht aktuell keins.

Wenn Fälle an Bord festgestellt werden, gibt es bei allen Reedereien Prozeduren zur Isolierung. Wir haben nicht mehr März 2020, als Schiffe zu Hotspots wurden, sondern es greifen mittlerweile überall durchdachte Maßnahmen.

Erfahrungsbericht: So läuft meine Kreuzfahrt gerade

Wegen der derzeit guten Kreuzfahrtangebote und unserer großzügigen Home-Office-Regelung hatte ich mir den Laptop geschnappt und arbeite nun für ein paar Wochen vom Schiff aus und fahre dabei durch die Karibik.

Für MSC hatte ich mich entschieden, weil es bei denen keine kurzfristigen Absagen in der Karibik gab und weil es dort ein obligatorisches Versicherungspaket gibt (29€), bei dem COVID-Risiken abgesichert sind (z.B. Stornierung, Reiseunterbrechung, Rückführungskosten, Quarantäne, medizinische Versorgung, Krankenhausaufenthalt), sodass man sich um nichts weiter zu kümmern braucht.

▶️ Vor der Reise: Beim Check-In-Prozess brauchte ich neben meinem E-Ticket noch einen Impfnachweis (nur im Mittelmeer reicht momentan auch ein Genesenennachweis) und einen maximal zwei Tage alten negativen Test (PCR oder Antigen) vorzeigen. Zusätzlich wurde dann noch ein Antigen-Schnelltest vor Ort im Terminal gemacht. Auch an Bord sind übrigens Schnelltests und PCR-Tests erhältlich.

▶️ Maßnahmen an Bord: Vor den Mahlzeiten wird darauf geachtet, dass sich jeder Gast die Hände desinfiziert und Buffets sind immer hinter Glas (was man möchte, bekommt man gereicht). Abends kann man ohne Aufpreis auch À La Carte essen und morgens auf Wunsch in der eigenen Kabine (ab Fantastica-Kabinen ohne Aufpreis). Einmal am Tag wird den Passagieren vor dem Restaurant kontaktlos die Temperatur gemessen.

In den Medien war kürzlich eine Beschwerde von Passagieren zu lesen, wonach an Bord nicht genug auf die Einhaltung der Hygieneregeln geachtet würde. Das ist auf meinem Schiff absolut nicht der Fall. Wer mal versehentlich ohne Maske unterwegs ist, wird direkt freundlich darauf aufmerksam gemacht – das habe ich mehrmals beobachtet. Am Pool braucht man natürlich keine Maske, aber beispielsweise auf dem Weg zu Bar setzt man sie kurz auf.

▶️ Routenänderung und Ausflüge: Kurzfristig hatten uns drei Häfen (Montego Bay auf Jamaika, Aruba und Cartagena in Kolumbien) das Einlaufen wegen der aktuellen Unsicherheiten verboten. Von MSC wurde darauf reagiert und als Alternative wurden dann Ocho Rios (Jamaika), Roatan (Honduras) und Cozumel (Mexiko) angefahren und natürlich ebenfalls Ausflüge angeboten. Wer auf eigene Faust an Land gehen möchte bzw. vor Ort oder online Touren buchen will, konnte das bisher auch an allen Zielen - bis auf Ocho Rios - tun. Davon habe ich Gebrauch gemacht und bisher an allen Destinationen eine komplett unkomplizierte Einreise erlebt.

▶️ Allgemeiner Eindruck: Da dies meine allererste Kreuzfahrt ist, habe ich jetzt keinen Vergleich, aber im Allgemeinen erlebe ich die Zeit an Bord als extrem angenehm. Vor allem, dass das Schiff gerade nur schwach ausgelastet ist, empfinde ich für mich als Riesenvorteil, das gefällt mir echt gut. Diese Gelegenheit hat man wahrscheinlich nicht oft. In den Restaurants ist immer viel Platz und im Fitnesscenter ist man häufig allein.

Falls ihr die derzeit guten Angebote nutzen möchtet und auf eine Kreuzfahrt Lust habt, könnt ihr gern in unserem Preisvergleich stöbern und die Angebote nach euren Wünschen filtern:

Eine Woche Karibikkreuzfahrt gibt's beispielsweise zurzeit ab 335 Euro pro Person in der Innenkabine und 439 Euro pro Person in der Balkonkabine (Preis ohne Flug).