Bali plant Rollerverbot für Touristen

Der Motorroller zählt zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln für Touristen auf Bali – vielerorts sind die Fahrzeuge bereits ab drei bis fünf Euro pro Tag zu haben. Geht es nach dem balinesischen Gouverneur, könnte damit jedoch bald Schluss sein.

Was ist geplant?

Wayan Koster, der Gouverneur der Insel, möchte es Touristen (genauer gesagt: Nicht-Indonesiern) verbieten, auf Bali Motorroller anzumieten und damit zu fahren. Von dem Verbot nicht betroffen sein sollen Ausländer mit der Aufenthaltsgenehmigung KITAS sowie mit anderen Langzeit-Visa. Umgesetzt werden soll das Verbot über eine Regionalverordnung, eine sogenannte PERDA.

Mit welcher Begründung?

Laut Koster würde ein Verbot die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, weil Touristen sich oft nicht an die Regeln halten und für Chaos auf den Straßen sorgen. Außerdem würden sie oft ihre eigene Sicherheit gefährden, indem sie ohne Helm oder ohne Kleidung fahren.

Wie realistisch ist die Umsetzung?

Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit auf etwa 30 Prozent, da die Landesregierung bei einem solchen Gesetz Mitspracherecht hätte. Bereits in der Vergangenheit hatte Balis Gouverneur häufig Ideen, um die negativen Folgen des Massentourismus einzugrenzen, unter anderem eine Obergrenze für Touristen oder die Nachweispflicht eines Mindesteinkommens, um "Billig-Touristen" fernzuhalten. Umgesetzt wurden diese drastischen Forderungen nie. Allerdings hat Indonesien inzwischen einen neuen Tourismusminister, sodass abgewartet werden muss, wie dessen Haltung zur Thematik ist.