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Urlaub in der Bretagne: Frankreich von seiner wildromantischen Seite

In den berühmten Asterix & Obelix-Comics ist die Bretagne der widerborstige letzte Zipfel Galliens, der sich den Römern nicht unterwerfen will – und ein wenig davon ist auch in der Realität zu spüren: Überall weht die schwarz-weiße bretonische Fahne und die eigene bretonische Kultur und Sprache werden voller Stolz gepflegt.

Kurz gesagt: In der Bretagne gehen die Uhren ein wenig anders als im restlichen Frankreich. Nutzt einen Urlaub in der Bretagne, um diese faszinierende Provinz kennenzulernen!

Wissenswertes für den Urlaub in der Bretagne

Das Wetter in der Bretagne ist ausgesprochen wechselhaft. Packt auch im Sommer immer einen Pullover oder eine Jacke ein und nehmt einen Regenschirm mit. Wenn eine geplante Wanderung an der Küste ins Wasser zu fallen droht, wartet einen Tag: Dann kann schon wieder die Sonne strahlen.

Nicht verpassen solltet ihr die bretonische Küche. Das Grundnahrungsmittel der Region ist die „Galette“, ein Buchweizenpfannkuchen, der herber schmeckt als die weitverbreiteten Crêpes und mit unterschiedlichen Zutaten belegt wird. Der Klassiker ist die „Galette Complête" mit Schinken, Käse und Spiegelei. Dazu gibt es Cider in der Tasse. Bei schlechtem Wetter wärmt der „Kig-ha-farz”, ein Fleischtopf mit Klößen. Für Süßmäuler gibt es den „Kouign Amann” (Butterkuchen mit Karamell) und den „Far Breton” (Eierkuchen, gerne mit Backpflaumen gefüllt) zu kosten.

Anreise in die Bretagne

Von Deutschland aus empfiehlt es sich, mit dem Auto in den Urlaub in die Bretagne zu fahren: Ihr könnt so viel Gepäck mitnehmen, wie ihr wollt, und habt vor Ort einen Wagen für Ausflüge in der Region zur Verfügung. Allerdings müsst ihr für die Fahrt quer durch Frankreich mindestens sieben bis acht Stunden ab dem westlichen Deutschland einplanen. Vielleicht verbindet ihr die Anreise in die Bretagne mit einem Urlaub in Frankreich in einer anderen Region und lernt somit gleich noch mehr schöne Ecken unseres Nachbarlandes kennen.

Mit dem Flugzeug geht es mangels größerer Flughäfen in der Bretagne nicht schneller: Von Deutschland aus bestehen derzeit keinerlei Direktflüge zu den größeren Flughäfen in Nantes und Rennes, sodass ihr in Paris oder Lyon umsteigen müsst. Eine mögliche Alternative ist der Zug, beispielsweise mit dem Thalys oder TGV nach Paris und von dort weiter in die Bretagne.

Die schönsten Ziele für einen Urlaub in der Bretagne

Die Auswahl des Reisezieles solltet ihr von euren Plänen und Wünschen abhängig machen: Die Südküste der Bretagne ist milder und sonniger, sodass sie für einen typischen Strandurlaub die bessere Wahl darstellt. Wohingegen die Nordküste mit ihren rauen Felsenküsten wie der berühmten Rosa Granitküste (Côte de Granit Rose) ist eher für Wanderer geeignet. Möchtet ihr vor allem Sightseeing machen, könnt ihr einen Ort im Binnenland als Basis wählen und von dort diverse Tagesausflüge unternehmen.

Der Wilde Westen der Bretagne

Schon die Römer nannten den westlichsten Zipfel Frankreichs „Fines Terrae“ (Ende der Welt), der bis heute im Namen des Départements Finistère weiterlebt. Zahlreiche Wanderwege führen an der zerklüfteten Felsenküste entlang.

Nicht verpassen dürft ihr die Pointe du Raz, eine 72 Meter hohe Klippe, die als westlichster Punkt Frankreichs gilt. Naja – zumindest, was das Festland betrifft: Möchtet ihr noch weiter westlich hinaus, müsst ihr die Fähre auf die Île de Ouessant (ab Brest oder Le Conquet) nehmen.

Größte Stadt im Département ist das touristisch nur bedingt interessante Brest. Ihr könnt hier das Marinemuseum besuchen oder das Océanapolis-Aquarium.

Der liebliche Süden der Bretagne

Für die meisten Gäste ist die Südküste die erste Wahl für einen Urlaub in der Bretagne. Der Golf von Morbihan ist ein fast geschlossenes Binnenmeer (tatsächlich ist „mor bihan“ der bretonische Name für kleines Meer) mit nur einer kleinen Öffnung zum Atlantik hin.

Der ruhige Golf ist bei Seglern, Surfern und anderen Wassersportlern sehr beliebt. Ihr findet hier viele schöne Sandstrände und interessante Sehenswürdigkeiten. Die vorgelagerte Belle Île macht ihrem Namen („Schöne Insel“) bei Sonnenschein alle Ehre, die benachbarten Glénan-Inseln erinnern mitunter sogar an die Karibik.

Bei Carnac könnt ihr unzählige steinzeitliche Menhire (die Hinkelsteine von Obelix) in großen Feldern bewundern und im prachtvolle Schloss Josselin werden Mittelalterträume wahr.

Die Nordküste der Bretagne

Entlang der Nordküste habt ihr die Wahl unter zahlreichen gemütlichen Ferienorten und Seebädern. Der östlichste Abschnitt ist die Côte d'Émeraude (Smaragdküste). Hier findet ihr die historische Stadt Saint-Malo, die an der Mündung der Rance dem Seebad Dinard gegenüberliegt.

Schöne Ausflugsziele sind der berühmte Klosterberg Mont St. Michel (der bereits zur Normandie gehört) und das Städtchen Dinan mit seinem perfekt erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern.

Im Westen schließt die Rosa Granitküste an die Smaragdküste an. Hier findet ihr wunderschöne Strände und tolle Wanderwege. Einer der bekanntesten ist der Sentier des Douaniers zwischen Perros-Guirec und Ploumanac'h, auf dem einst Zöllner patrouillierten, um Schmuggler aus England fernzuhalten.

Unser Piratentipp: Die Inseln vor der bretonischen Nordküste sind touristisch kaum bekannt. Nehmt die Fähre nach Batz, Bréhat oder die Sept Îles – und genießt paradiesische Ruhe.

Sehenswerte Städte in der Bretagne

Ganz gleich, ob ihr in einer dieser Städte euer Hotel oder Ferienhaus bucht oder einen Tagesausflug hierher unternehmt, die folgenden Orte der Bretagne sind unbedingt einen Besuch wert:

  • Saint-Malo: Die von dicken Festungsmauern umschlossene historische Altstadt (Intra-muros) hat das ehemalige Piratennest an der Nordküste zu einem der wichtigsten touristischen Ziele der Bretagne gemacht.

  • Dinan: Das Städtchen an der Rance ist eine bezaubernde Perle mit unzähligen uralten Fachwerkhäusern und einem beeindruckenden Schloss. Schöner könnt ihr nicht in die Vergangenheit reisen.

  • Quimper: Die Kathedrale St. Corentin gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Bretagne, an der über 600 Jahre lang (von 1239 bis 1856) gebaut wurde.

  • Concarneau: Das Hafenstädtchen an der Südküste ist berühmt für die „Ville Close“, die abgeschlossene auf einer Halbinsel gelegene Altstadt, in der kein modernes Gebäude den Blick trübt. Im Fischereimuseum könnt ihr euch über die Geschichte der Fischerei in der Bretagne informieren.

  • Vannes: Ein weiteres Schmuckstück an der Südküste ist Vannes mit seinem von einer Stadtmauer umschlossenen Stadtkern. Von hier könnt ihr Bootsfahrten auf dem Golf von Morbihan unternehmen.

  • Rennes: Die Hauptstadt der Bretagne bietet eine ganze Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten rund um den zentralen Place des Lices und das Museum der Bretagne im Kulturzentrum Champs Libre. Die Großstadt ist außerdem die beste Wahl, wenn euch im Urlaub in der Bretagne die Lust auf einen Shoppingbummel überkommt.

Unterkünfte und Aktivitäten im Urlaub in der Bretagne

Vom Fünf-Sterne-Luxushotel mit Spa bis zur gemütlichen Pension findet ihr in der Bretagne Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Möchtet ihr die Bretagne von ihrer authentischen Seite erleben, sucht nach Gîtes (Gästezimmern). Dabei kann es sich um tatsächliche Gästezimmer (Chambres d'hôtes), beispielsweise auf einem Bauernhof oder in einem alten Schloss, handeln, oder um separate Ferienwohnungen und Ferienhäuser.

Seid ihr mit Kindern unterwegs, solltet ihr einen Ferienpark mit großem Schwimmbad, Spielplatz und anderen Unterhaltungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen. So ist der Nachwuchs immer gut ausgelastet. Seit ihr im Campingurlaub mit dem Wohnmobil unterwegs, findet ihr überall in der Bretagne bestens ausgestattete Campingplätze.

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Tipps für den Urlaub in der Bretagne mit Kindern

Dem Nachwuchs mögen Sandstrände zum Toben und Planschen reichen, doch ihr solltet den Familienurlaub zu gemeinsamen spannenden Aktivitäten nutzen. Einige besonders schöne Tipps für Familien mit Kindern für euren Urlaub:

  • Im Museumsdorf Poul-Fetan bei Quistinic wird das 19. Jahrhundert lebendig. Kinder dürfen beim Kühe melken mit anpacken und lernen, wie früher Wolle gesponnen und Brot gebacken wurde.

  • Im Parc de Préhistorique in Malansac begegnen Kinder lebensgroßen Dinosauriern und informieren sich spielerisch über die Frühgeschichte der Menschheit.

  • Das Château de Bourbanais ist nicht nur ein prächtiges Schloss, sondern besitzt einen eigenen Zoo mit über 400 Tieren aus aller Welt wie Raubkatzen, Giraffen und Affen. Regelmäßig finden Vorführungen wie Greifvogelschauen statt.

  • Die Wälder von Brocéliande und Huelgoat im Binnenland entführen in die Welt der Sagen und Legenden. Wo sonst könnten Kinder mit dem kleinen Finger einen 100 Tonnen schweren Granitblock bewegen, durch ein Felsenlabyrinth wandern oder das Grab des Zauberers Merlin sehen?