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Sicher habt ihr schon einmal von Patagonien gehört – mit großer Wahrscheinlichkeit im Rahmen einer Natur- oder Reisedokumentation. Um die Vielfalt Patagoniens richtig kennenzulernen, solltet ihr mobil sein: Eine Rundreise oder ein Roadtrip sind genau das Richtige, um im Urlaub Patagonien zu entdecken.
Patagonien zeigt sich als atemberaubendes Stück Erde mit ganz besonderen Facetten.
Patagonien ist kein Land mit eigenem Staatsgebiet. Genau genommen gibt es nicht einmal geografisch definierte Grenzen. Patagonien ist eine Region, die sich zwischen dem Rio Colorado in Argentinien und der Magellanstraße in Chile befindet. Sie erstreckt sich über Teile beider Länder; auch die südlich gelegene Inselgruppe Feuerland gehört dazu. In sich wird Patagonien durch eine weitere natürliche Grenze – die Anden – in Ostpatagonien (mehrheitlich argentinisches Staatsgebiet) und Westpatagonien (gehört politisch zu Chile) unterteilt. Die Fläche Patagoniens beträgt ungefähr 1,043 Millionen Quadratkilometer – das ist fast so groß wie Europa.
Die Anden sind es auch, die Patagonien in größere Klimazonen teilen. Der argentinische Teil ist eine trockene, extrem windige Gegend, auf chilenischer Seite gibt es Regenwald in feuchtkühlem Klima sowie – ganz im Süden – das spektakuläre Inlandeis: die größte zusammenhängende Eismasse der Welt jenseits der Pole und Grönland. Charakteristisch ist außerdem die sogenannte Pampa, eine steppenartige Hochebene.
Das riesige Gebiet von Patagonien ist sehr dünn besiedelt. Gemittelt leben auf einem Quadratkilometer gerade einmal zwei Menschen. In der Realität verteilt sich die Bevölkerung auf große, lebhafte Städte und weite menschenleere Gegenden. Die Landeswährung ist der argentinische beziehungsweise chilenische Peso, verständigen könnt ihr euch in beiden Ländern auf Spanisch. Die Zeitverschiebung zwischen Patagonien und Deutschland beträgt während der mitteleuropäischen Sommerzeit fünf Stunden zurück
Nach Patagonien reist ihr mit dem Flieger. Von Deutschland aus gibt es keine Nonstop-Flüge. Ihr landet entweder in Buenos Aires (Argentinien) oder Santiago de Chile (Chile) und steigt von dort in einen Inlandsflug um. Nach Buenos Aires kommt ihr von Deutschland aus beispielsweise mit der Lufthansa, nach Santiago ist ein Umstieg über einen US-amerikanischen Flughafen nötig. Landeziele in Patagonien sind Puerto Montt, Puerto Natales, Punta Arenas, El Calafate und Ushuaia. Weiter zum Zielort geht es mit Bus oder Mietwagen.
Unser Piratentipp: Vorsicht bei Grenzkontrollen! Nach Patagonien dürft ihr keinerlei pflanzliche Substanzen einführen. Das gilt auch für Obst und Gemüse: Kauft und verbraucht euren Reiseproviant immer innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen.
Für die Einreise nach Chile oder Argentinien benötigt ihr als Europäer einen (vorläufigen) Reisepass; für Chile muss der noch mindestens sechs weitere Monate gültig sein. Ein Visum benötigt ihr nicht, wenn ihr als Touristen ins Land kommt und nicht länger als 90 Tage bleibt. Chile stellt für die Dauer des Aufenthalts eine „Touristenkarte“ aus, die ihr bei Abreise wieder abgeben müsst. Etwas kompliziert wird es, wenn nur ein Elternteil mit minderjährigen Kindern reist: Die benötigen eine notariell beglaubigte Reisegenehmigung vom nicht mitreisenden Elternteil. Details zu dieser Regelung erklärt das Auswärtige Amt online. Beachtet, dass ihr bei einer Einreise via USA zu einem vorläufigen Reisepass ein Visum benötigt oder eine ESTA-Genehmigung beantragt haben müsst.
Wenn in Deutschland die dunkle Jahreszeit anbricht, wird es auf der Südhalbkugel sommerlicher. Für Europäer liegt die beste Reisezeit für den Patagonien-Urlaub zwischen November und März. Dann ist es vor Ort nicht allzu kalt. Allerdings wird es auch im patagonischen Sommer nicht übermäßig warm: Die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt nur etwa 11 Grad Celsius, der Jahresdurchschnitt liegt gerade einmal bei 6,5 Grad Celsius. Natürlich schwanken die Temperaturen je nach Höhenlage erheblich, Temperaturspitzen liegen allerdings immer noch bei angenehmen 20 Grad Celsius. Nach Südpatagonien solltet ihr feste Regenkleidung mitnehmen: Dort regnet es etwa 300 Tage im Jahr.
Wenn ihr als Wintersportler nach Patagonien reist, müsst ihr dann aufbrechen, wenn es in Europa alle an den Strand zieht. Die Ski-Saison reicht von Juni bis Oktober. Niederschläge und Schnee sind im patagonischen Winter sehr stark; außerhalb der Skigebiete schließen Hotels teils für Winterpausen.
Patagonien hat für Naturfreunde, Wasser- und Skisportler und Hiker viel zu bieten. Ob Wanderung im Nationalpark oder Baden in der Nachbarschaft von Pinguinen: Schaut euch die Gesichter Patagoniens an!
Bei der patagonischen Atlantikküste handelt es sich um eine Steilküste, die Naturfreunde mit ihrem Artenreichtum und Badeurlauber und Wassersportler mit verträumten Buchten lockt. Bedeutende Badeorte sind Las Grutas, Playa Unión, Rada Tilly und Balneario El Cóndor.
Ein großer Teil des nördlichen Patagonien, auf argentinischer Seite, wird von der sogenannten Meseta beherrscht. Es handelt sich um eine extrem windige, ursprüngliche Landschaft, die von mehreren Flüssen durchzogen wird und daher grün und fruchtbar ist. Abseits der Flüsse herrscht eine karge, nicht minder faszinierende Landschaft vor. Allerdings ist die Meseta auch Industriezentrum, nennenswert ist weiterhin die Schafzucht vor Ort. Hier befindet sich Neuquén, mit 300.000 Einwohnern die größte Stadt Patagoniens. Touristisch bedeutend ist der Ort Colonia Sarmiento in reizvoller landschaftlicher Umgebung.
Die Südanden sind das wichtigste touristische Ziel in Patagonien. Die Landschaft ist alpin mit vielen Gletschern. Die Südanden stellen zugleich das geografische Grenzgebiet zwischen dem argentinischen und chilenischen Teil Patagoniens dar. Hier gibt es dichte Wälder und herrliche Seen in den Tälern. Der Tourismus konzentriert sich vor allem auf die Metropole San Carlos de Bariloche, ein Skizentrum befindet sich bei der Stadt Esquel. San Martín de los Andes ist ein beliebter Badeort, und Bergsteiger schlagen ihr Basislager in der Kleinstadt El Chaltén auf – von dort aus geht’s zum Gletscherklettern.
Feuerland ist ein Muss für Naturfreunde. Die Inseln waren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu unbewohnt. In der Stadt Ushuaia – der südlichsten Stadt der Welt! – findet ihr auf Tourismus eingestellte Hotels. Die beinahe polar wirkende, wildromantische Gegend ist einfach atemberaubend und mindestens einen Abstecher wert.
Patagonien ist vor allem für Naturliebhaber interessant, die die grandiosen Landschaftsmonumente auf sich wirken lassen möchten. Es gibt so viele Nationalparks, dass hier nur beispielhaft einige Erwähnung finden können:
Torres del Paine: Die Gipfel der südlichen Kordilleren bilden die Kulisse für einen der schönsten Nationalparks Patagoniens.
Los Glaciares: Der bizarre, 3.406 Meter hohe Granitberg Fitz Roy und die vielen Gletscher als Teil des Inlandeises sind die Stars dieses UNESCO-Weltnaturerbes.
Vicente Perez Rosales: Der älteste Nationalpark Südamerikas liegt in den Anden. Hier findet ihr Stromschnellen, Wasserfälle, Regenwald und eine artenreiche Fauna.
Magdalena-Insel: Als Tierfreunde kommt ihr in Feuerland an dieser Insel und ihren putzigen Bewohnern nicht vorbei. Wenn ihr schon immer Pinguine aus der Nähe erleben wolltet, lohnt sich der Abstecher zur Kolonie der kleinen Frackträger.
In der patagonischen Kultur vereinen sich die traditionellen Einflüsse der indigenen Lebensweisen mit den vielfältigen kulturellen Hintergründen, die die europäischen Einwanderer ins Land brachten. Bräuche und Folklore treffen auf moderne Weltoffenheit und zeitgenössischen Lifestyle. Offen, fröhlich und aufgeschlossen, aber unaufdringlich begegnen die Patagonier den Touristen.
In Patagonien feiert man gern: Auch in kleineren Orten bieten sich euch zahlreiche Gelegenheiten, chic auszugehen oder die Nacht durchzutanzen. Typische Aktivitäten, denen ihr als Aktivurlauber nachgehen könnt, sind
Sportarten rund ums Wasser – vom Rafting bis zum Segeltörn
die Berge – Bergsteigen und Klettern
die Luft – Gleitschirmfliegen und sich fühlen wie der majestätische Kondor
Auch kulturelles Sightseeing ist in Patagonien möglich. Eine Auswahl:
„Leuchtturm am Ende der Welt“: Dieses einsame Gebäude findet ihr auf Feuerland. Außerdem zeigt das Museo del Fin del Mundo in Ushuaia wechselnde Ausstellungen und indianische Kultur.
Punta Arenas: Entdeckt eine lebhafte Stadt mit einem gepflegten Zentrum, historischen Gebäuden und vielen Museen.
„La Trochita“: In der Stadt Esquel startet die historische Eisenbahn „Patagonia Express“ zu touristischen Touren.
Typische Speisen der patagonischen Küche sind, durch die Schafzucht bedingt, Ziegen- und Lammfleischgerichte, oft als „Asado“ ähnlich einem Barbecue zubereitet. In den Küstenregionen gibt es viel Fisch. Unter den Getränken ist natürlich der Wein besonders hervorzuheben, aber auch schwarzer Tee und Schlehenlikör sind typisch für Patagonien.
Da der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen Patagoniens ist, gibt es Hotels, Hostels und Pensionen in allen Kategorien und Preisklassen. Ob ihr als Backpacker unterwegs seid oder euch für mehrere Tage einmietet: Für gute Unterbringung ist gesorgt. Ihr bevorzugt Camping in der Natur? Vielerorts könnt ihr Zelte mieten; es gibt Campingplätze und, für etwas mehr Luxus, Ferienhütten („Cabanas“).
In Patagonien solltet ihr aufgrund der großen Distanzen entweder einen Mietwagen buchen oder auf die gute Infrastruktur der Überland-Buslinien zugreifen. Bahnverbindungen mit Personenzugverkehr gibt es hingegen kaum. Alternativ bieten zahlreiche kleine Fluglinien Inlandsflüge an.
Unser Piratentipp: Unterwegs in Patagonien müsst ihr stets mit plötzlichen Wetterumschwüngen rechnen – man sagt, in manchen Gegenden finden alle Jahreszeiten gleichzeitig statt. Sorgt bei längeren Fahrten stets dafür, dass ihr gut ausgerüstet seid – vor allem, wenn ihr mit dem Mietwagen längere Distanzen zurücklegt.
Patagonien ist ein eine Reise wert, wenn ihr Natur und grandiose Ausblicke sucht. Beim Urlaub in Patagonien erlebt ihr weitgehend unberührte, wilde Natur und ein einzigartiges Feeling am „Ende der Welt“.