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Urlaub in Myanmar: Asien von seiner authentischen Seite

Über viele Jahre hinweg war ein Urlaub in Myanmar (auch Burma genannt) kaum denkbar, da die herrschende Militärdiktatur das Land weitgehend isoliert hielt. Seit einigen Jahren findet jedoch eine zögernde Öffnung statt und die Tourismuszahlen schnellen in die Höhe. Der Besuch ist allerdings noch immer ein kleines Abenteuer und erfordert Gelassenheit, denn die veraltete Infrastruktur lässt zu wünschen übrig. Lasst euch darauf ein und genießt es einfach, im Urlaub in Asien einen Gang herunterzuschalten!

Die wichtigsten Informationen zu Myanmar

Myanmar grenzt im Norden an Bangladesch, im Nordosten an China, im Osten an Laos und Thailand und im Westen an den Indischen Ozean. Hier findet ihr herrliche Strände, an denen Ihr euren Urlaub in Myanmar verbringen könnt.

Aufgrund der langen Isolation könnt ihr in Myanmar kaum Fremdsprachenkenntnisse erwarten. Ein paar Worte Burmesisch werden euch Türen und Herzen öffnen. Beachtet auch, dass die Burmesen (Bamar) nur etwa 68 Prozent der Bevölkerung im Vielvölkerstaat Myanmar ausmachen. Ethnische Minderheiten wie die Shan und Karen sprechen ihre eigenen regionalen Sprachen.

Myanmar – Fakten im Überblick:

  • Größe: 676.578 Quadratkilometer

  • Einwohner: rund 53,5 Millionen

  • Währung: Kyat

  • Sprache: Burmesisch

  • Zeitverschiebung: MEZ +5.30

Anreise und Einreise nach Myanmar

Derzeit gibt es noch keine Direktflüge aus Europa nach Myanmar. Ihr könnt Umsteigeverbindungen über Bangkok, Singapur, Doha und andere Hubs nach Yangon buchen. Von Bangkok aus besteht eine Direktverbindung nach Mandalay.

Für die Einreise nach Myanmar ist ein Visum erforderlich. Ihr müsst dieses Visum schon vor dem Urlaub in Myanmar beantragen. Unkompliziert ist das e-Visum, das ihr online beantragen könnt. Es kostet 50 US-Dollar (Zahlung per Kreditkarte) und nimmt drei Tage Bearbeitungszeit in Anspruch. Mit diesem Visum könnt ihr über die Flughäfen von Myanmar und über die wichtigsten Grenzübergänge zu Thailand in Kawthoung, Myawaddy und Tachilek einreisen.

Die beste Reisezeit für den Urlaub in Myanmar

Aufgrund der abwechslungsreichen Geografie gibt es keine eindeutige beste Reisezeit für Myanmar. Vermeiden solltet ihr die Regenzeit zwischen Mai und Oktober, denn der heftige Monsunregen führt oft zu überschwemmten (und dann gesperrten) Straßen. Auch am Strand ist es dann weniger gemütlich. Ideal ist der Winter von November bis Februar: Dann bringt der Nordostmonsun angenehm milde Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad und viel Sonne. Im Shan-Hochland kann es jedoch kalt werden. Nehmt für den Inle-See und Trekkingtouren einen Pullover mit!

Weitere Tipps für den Urlaub in Myanmar

Buddhismus spielt bei der Bevölkerung eine große Rolle. Beim Besuch von Pagoden, Tempeln und Klöstern solltet ihr unbedingt respektvoll auftreten. Tragt Kleidung, die die Schultern und Knie bedecken, zieht die Schuhe am Eingang aus und stört die betenden Gläubigen nicht, wenn ihr auf der Jagd nach tollen Fotos seid.

Zwar wurden in den letzten Jahren große Fortschritte beim Ausbau der Infrastruktur gemacht, doch ihr könnt nicht überall mit stabilem Internet rechnen. Möchtet ihr im Urlaub in Myanmar zuverlässig online sein, kauft euch am Flughafen eine SIM-Karte für das (recht gute) Mobilfunknetz.

Die Küche in Burma gleicht der in anderen südostasiatischen Ländern, ist jedoch weniger scharf als zum Beispiel die thailändische Küche. Das burmesische Nationalgericht heißt Mohinga: eine köstliche Fischsuppe, die oft schon zum Frühstück verzehrt wird. Eine weitere Spezialität ist Lahpet Thoke, ein Salat mit Teeblättern, Erdnüssen und vielen anderen Zutaten. Probiert auch mal den burmesischen Tee, eine Konfektion mit viel (unglaublich süßer) Kondensmilch. Natürlich erhaltet ihr problemlos westliche Küche wie Pizza und Softdrinks. Einheimische Biere wie Mandalay Beer und Myanmar Beer lassen sich gut trinken.

Da die touristische Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt, könnt ihr (noch) nicht mit abwechslungsreichen Aktivitäten rechnen. Ihr könnt mit Fahrrädern umherfahren, ein- oder mehrtägige Trekkingtouren unternehmen oder auf dem Inle-See paddeln. Am besten aber macht ihr es wie die Einheimischen und passt euch einfach dem gemächlichen Tempo des Landes an. Ein Urlaub in Myanmar gleicht noch immer einer kleinen Reise in die Vergangenheit und ist unglaublich entspannend. Genießt es!

Die schönsten Ziele für einen Urlaub in Myanmar

Die meisten Besucher schauen sich nach der Ankunft in Myanmar zunächst die Metropole Yangon an oder unternehmen gleich eine kleine Rundreise, ehe sie ihren Urlaub in Myanmar am schönen Ngapali Beach abschließen. Je nach Interessengebiet habt ihr natürlich noch andere Optionen: Taucher und Schnorchler zieht es zum Mergui-Archipel im Indischen Ozean, während Trekking-Fans im Hochland des Shan-Freistaates auf ihre Kosten kommen. Hier sind die schönsten Ziele im Überblick:

Die Metropole Yangon

Yangon (früher Rangun) am Ufer des gleichnamigen Flusses ist die mit Abstand größte Stadt Myanmars. Bis 2005 war sie Hauptstadt, ehe die Regierung in die künstlich aus dem Boden gestampfte Retortenstadt Naypyidaw 300 Kilometer nördlich verlegt wurde. Wichtigste Sehenswürdigkeit von Yangon ist die überwältigend schöne Shwedagon-Pagode, ein weitläufiger Komplex, der um die weithin sichtbare 99 Meter hohe zentrale Stupa angelegt wurde. Sehenswert sind auch die Reste der britischen Kolonialarchitektur in der Altstadt um die Sule-Pagode und der malerische Kandawgyi-See.

Unser Piratentipp: Auf dem Bogyoke Aung San Market könnt ihr wunderbar shoppen. Feilschen nicht vergessen! Flinke Hände schneidern für euch in kürzester Zeit einen Longyi, die traditionelle Kleidung der Burmesen, die Damen und Herren gleichermaßen tragen.

Mandalay

Mandalay am Fuß des gleichnamigen Hügels ist für viele der Inbegriff des klassischen Myanmars. Zwar war sie nur von 1859 bis 1885 Sitz der letzten burmesischen Könige Mindon Min und Thibaw Min, doch der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Königspalast wurde anschließend originalgetreu wieder aufgebaut. Ein Bummel durch die weitläufige Anlage ähnelt einer Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Ein weiteres Muss ist die Kuthodaw-Pagode, in der je eine Seite des „größten Buchs der Welt” in insgesamt 729 kleinen Stupas aufbewahrt wird. In den Abendstunden steigt ihr zur Su Tagung Pyi-Pagode auf dem Mandalay Hill hinauf, um den einzigartigen Sonnenuntergang über der Stadt und das Tiefland des Irrawaddy zu genießen.

Bagan

Ein Foto der unzähligen alten Stupas im Urwald von Bagan habt ihr zweifellos schon gesehen. Während der Blütezeit des Königreiches Bagan im 11. bis 13. Jahrhundert entstanden auf einer riesigen Fläche am Irrawaddy über 10.000 Tempel, Klöster und Pagoden, von denen noch etwa 2.200 erhalten sind. Erkundet das weitläufige Areal am besten mit dem Fahrrad oder gönnt euch einen Flug mit dem Heißluftballon.

Unser Piratentipp: Möchtet ihr beim Urlaub in Myanmar alle drei Orte in Ruhe genießen, solltet ihr eine Flusskreuzfahrt auf dem Irrawaddy buchen. Entspannter geht es nicht!

Der Inle-See im Shan State

Der wunderschöne See im Hochland der Shan ist bekannt für die einzigartige Rudertechnik der Anwohner: Sie bewegen ihre Boote mit einem Bein vorwärts, um die Hände frei zum Angeln zu haben. Rund um den See könnt ihr bunte Märkte besuchen und buddhistische Klöster. Besonders schön übernachtet ihr hier in Bungalows, die auf Stelzen direkt in den See hineingebaut wurden.

Ngapali Beach

Soll beim Urlaub in Myanmar die Entspannung am Strand im Vordergrund stehen, gibt es keinen besseren Ort als Ngapali am Indischen Ozean: Hier erwartet euch ein drei Kilometer langer, breiter Traumstrand mit zahlreichen hochpreisigen Resorts und günstigeren inhabergeführten Hotels. Statt Rummel, lauter Musik und Touristennepp findet ihr paradiesische Ruhe. Die Anreise erfolgt über den Flughafen von Thandwe.

Trekkingtouren im Hochland

Möchtet ihr Trekkingtouren unternehmen, habt ihr mehrere Optionen: Bringt ihr nur wenig Zeit mit, könnt ihr in zwei oder drei Tagen vom Inle-See nach Kalaw wandern. Beliebt ist auch die Gegend um Lashio und Hsipaw nördlich von Myanmar mit dichtem, ursprünglichem Dschungel und imposanten Wasserfällen.

Wichtige Sehenswürdigkeiten in Myanmar

Neben der Shwedagon-Pagode in Yangon, dem Königspalast in Mandalay und Bagan gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die ihr euch bei einem Urlaub in Myanmar ansehen könnt. Manche sind recht beschwerlich zu erreichen, andere nur einen kurzen Abstecher von den großen Städten entfernt:

  • Die Kyaiktiyo-Pagode, besser bekannt als Goldener Felsen, ist eines der wichtigsten Pilgerziele von Myanmar. Angeblich halten zwei Haare des Buddha den über fünf Meter hohen, fast runden Felsen in seiner einzigartigen Lage.

  • Der 1.500 Meter hohe Mount Popa bei Bagan ist ein heiliger Berg, an dem die Nats (Schutzgeister) des Landes leben. Ihr könnt auf den benachbarten 737 Meter hohen Popa Taung Kalat hinaufsteigen, einen solitären Vulkankegel, der von einem Kloster gekrönt wird.

  • Das Städtchen Pyin Oo Lwin im Hochland nördlich von Mandalay war während der Kolonialzeit als Maymyo bekannt und diente den Briten als kühle Sommerhauptstadt. Noch heute seht ihr hier viele alte britische Häuser, einen gepflegten botanischen Garten und herrlich altmodische Pferdekutschen.

  • Mrauk U (was man übrigens „Miau U“ ausspricht …) bei Sittwe war im späten Mittelalter die Hauptstadt der Rakhine. Hier findet ihr zahlreiche uralte Tempel und Pagoden verstreut. Das Areal ist nicht ganz so beeindruckend wie Bagan, aber dafür weit weniger überlaufen.

  • Vom Inle-See könnt ihr einen Ausflug zur Pindaya-Höhle unternehmen, die offiziell Shwe U Min Pagode heißt. In dieser Höhle befinden sich über 8.000 Buddha-Figuren und goldene Stupas. Ein toller Anblick!

Eine Bahn verkehrt nur auf der Hauptstrecke Yangon – Mandalay, andere Orte könnt ihr mit günstigen Überlandbussen erreichen. Allerdings sind diese nervenzerfetzend langsam. Nehmt bei weiteren Strecken das Flugzeug und bei kürzeren Ausflügen ein Taxi mit Fahrer für einen Tag.