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Wanderurlaub: Aktiv das Weite suchen!

Wer wandert, der sieht etwas von der Welt, der erschließt sich seine Umwelt Schritt für Schritt. Die Vorteile des Wanderns liegen auf der Hand: Ihr erlebt Natur hautnah, erholt euch aktiv und tut etwas für eure Fitness. Das Wandern könnt ihr natürlich auch mit einem sportlichen Aktivurlaub oder einem entspannten Wellnessurlaub kombinieren.

Bei Mehrtagestouren lasst ihr den Alltag weit hinter euch und kommt aufgrund der körperlichen Aktivität gründlich zur Ruhe. Ganz gleich, ob es sich um eine gemütliche Kurztour über Bergwiesen handelt, eine fordernde Gipfelbesteigung oder über eine ambitionierte Fernwanderung, jeder kann das Wandern so gestalten, dass es zu ihm passt. Was noch Spazierengehen ist und was schon Wandern bedeutet, das entscheidet ihr selbst.

Definition verschiedener Wandertouren

Welche Wandertour eignet sich am besten für mich? Hier erfahrt ihr, wie lange welche Tourenart im Durschnitt dauert. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den folgenden Tourenarten:

  • Kurztouren: alles zwischen 1 und 5 Stunden

  • Halbtagestouren: 5 bis 6 Stunden Gehzeit

  • Tagestouren: 6 bis 12 Stunden Gehzeit

  • Mehrtagestouren: mehrere Tagestouren hintereinander

Von einer Fernwanderung redet man ab einer Gesamtstrecke von etwa 100 Kilometern. Zu den Fernwanderungen zählen auch die Pilgerrouten wie Jakobsweg oder der Camino Portugues.

Einige Anbieter offerieren abwechslungsreiche Mehrtages- und Rundtouren, bei denen das Gepäck separat transportiert wird. Solche Genusswanderungen sind insbesondere für Anfänger, weniger Erprobte und ältere Menschen geeignet. Aber auch geübtere Wanderer profitieren von der Annehmlichkeit, nur mit kleiner Ausrüstung unterwegs zu sein.

Top Regionen für den Wanderurlaub

Grundsätzlich kann man überall wandern – selbst in der Stadt oder zum Arbeitsplatz. Aber man will ja etwas sehen und erleben! Und das passiert in den folgenden Regionen unweigerlich.

  • Die Alpen: Ob Südtirol, Allgäu oder Berchtesgadener Land, kein europäischer Naturraum ist so sehr auf Wandern ausgerichtet wie die Alpen. Tausende an markierten Wegen führen durch Täler, über Almen und auf die Gipfel.

  • Wanderurlaub in Deutschland- Vielfalt pur: Ob Rennsteig, Malerweg oder Hunsrück-Steig, wo ein deutsches Mittelgebirge oder ein Naturpark ist, dort befindet sich auch ein Wanderweg. Gleiches gilt an der Küste: Von Stralsund kann man beispielsweise 140 Kilometer bis Kap Arkona auf Rügen laufen. Weitere beliebte Wanderwege sind zum Beispiel der Moselsteig, der Goldsteig und der Heidschnuckenweg.

  • Wanderurlaub auf Mallorca- sonniger Süden: Mallorcas Nordküste lässt sich erwandern, Korfu durchqueren oder Teneriffa umrunden. Insbesondere im Frühling und im Herbst sind die Wanderrouten rund um das Mittelmeer erste Wahl für Genusswanderer, die schlechtem Wetter entkommen wollen. Im Hochsommer ist es allerdings zu heiß zum Wandern.

Beliebte Wanderziele

Besonders beliebt bei Wanderern sind Destination, die neben landschaftlicher Schönheit mit Infrastruktur und Logistik glänzen. Dies ist bei den folgenden der Fall.

Südtirol

Wo die Berge auf den Süden treffen, wo sich alpine Landschaft mit italienischer Lebensfreude verbündet, dort locken etwa 20.000 Kilometer Wanderwege und 300 Sonnentage im Jahr. Kein Wunder, dass Südtirol bei den beliebtesten Wanderzielen einen Spitzenplatz einnimmt.

Madeira

Madeira gilt als Blumeninsel und als Insel des immerwährenden Frühlings. Daher sind Wanderungen entlang der sagenhaften Steilküsten oder in das gebirgige Landesinnere das ganze Jahr über angenehm. Berühmt ist das System an Bewässerungskanälen, den Levadas. Erfahrt hier mehr über einen Wanderurlaub auf Madeira.

Die Kanarischen Inseln

Auf den Kanaren lässt sich auch dann noch wandern, wenn in unseren Breitengraden Ski und Rodeln angesagt sind. Insbesondere Teneriffa verfügt über ein weitverzweigtes Wanderwegenetz und gleich zwei Fernwanderwege (GR130 und 131). Auf Teneriffa wartet mit dem Pico del Teide und seinen 3.718 Metern gleich der höchste Berg Spaniens auf eine Besteigung.

Österreich

Österreich ist ein Traumziel für jeden Freund des Wanderns. St. Anton am Arlberg, Ramsau am Dachstein und das Zillertal haben zwei Dinge gemeinsam: zum einen die beeindruckende Bergwelt, zum anderen die Klassifikation als offizielles Wanderdorf. Die insgesamt rund 50 österreichischen Wanderdörfer bieten den Urlaubern eine perfekte Infrastruktur für den Wanderurlaub in Österreich. Hier gibt es zahlreiche Wanderbusse, Info-Points, Kartenmaterial und Berglifte.

Alternativ gibt es natürlich auch im anderen Nachbarland, der Schweiz, mit insgesamt über 65.000 Kilometern an Wanderwegen viel zu entdecken.

Bayern

Von der Fränkischen Schweiz bis zum Bayerischen Wald, vom Allgäu über den Samerberg bis zum Berchtesgadener Land: Kein deutsches Bundesland bietet so viele abwechslungsreiche Wanderwege und urige Unterkünfte wie Bayern.

Der Schwarzwald

Sagenhafte 24.000 Kilometer umfasst das Wandernetz im Schwarzwald. Und es gibt viel zu entdecken: Von sonnigen Weinbergen und beschaulichen Tälern geht es über dichtes Waldland auf den fast 1.500 Meter hohen Feldberg hinauf.

Wanderurlaub für Anfänger

Blutige Anfänger sollten sich natürlich nicht sofort die höchsten Gipfel vornehmen oder zu einer Fernwanderung aufbrechen. Ein bisschen Erfahrung braucht es schon, bevor man sich an Klettersteige und Pässe wagt. Schaut euch die Höhenprofile der jeweiligen Etappen genau an und meidet ein zu extremes Auf und Ab. Je flacher die Etappe ist, desto besser läuft es am Anfang. Auch die Distanzen solltet ihr nicht übertreiben. Wer noch nie gewandert ist, für den sind 5 bis 10 Kilometer am Tag völlig ausreichend. Steigern lässt sich das ja immer noch.

Am besten geeignet für Anfänger sind gut erschlossene Wandergebiete, die viele Möglichkeiten und eine hervorragende Infrastruktur bieten. Dazu gehören die folgenden.

  • Die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge: Das Spektrum an Wanderwegen ist groß, die Schwierigkeiten sind gering, das Panorama trotz weniger zu überwindender Höhenmeter grandios.

  • In den Kitzbüheler Alpen rund um Brixen kann man sich vom Lift auf die Berge hinaufbringen lassen, dort wandern gehen, in eine der Hütten einkehren und sich wieder hinunter befördern lassen.

  • Mallorcas Küstenlinie ist von einfachen und gut ausgeschilderten Wanderwegen durchzogen. Wer will, kann Ausflüge ins Gebirge unternehmen und die Tramuntana erkunden.

  • Südlich von Tampere führt der Birgitan Polku auf zwei bis drei Etappen durch das finnische Waldland. Die Strecke ist abwechslungsreich, gut markiert und bietet Grillplätze und Holzhütten für die Übernachtung: optimal für Anfänger, die sich an einer Mehrtagesstrecke probieren wollen.

  • Rund um den Gardasee führen viele einfach zu gehende Wege in die Bergwelt hinauf. Die Höhenmeter sind begrenzt, das Panorama sagenhaft.

Unser Piratentipp: Wer wenig Erfahrung im Wandern hat, der tut sich mit der Streckenplanung und der Organisation einer ganzen Wanderreise meist schwer. Zum Glück gibt es zahlreiche Anbieter, die Wanderreisen im Programm haben und sich um die gesamte Logistik kümmern sowie erfahrene Tourguides stellen. In der Gruppe fühlt man sich sicherer und unter Anleitung kann kaum etwas passieren.

Wanderurlaub mit Kindern: Was gilt es zu beachten?

Im Prinzip sind alle gut erschlossenen Wanderdestinationen auch für Familien mit Kindern geeignet, kürzere und weniger schwierige oder unterhaltsamere Routen findet man dort überall.

Schwieriger zu planen sind Hütten- und Mehrtagesrouten. Deshalb sucht man sich am besten einen geeigneten Ausgangsort, um von dort aus zu verschiedenen Wanderungen aufzubrechen.

  • Das Allgäuer Alpenvorland punktet mit abwechslungsreichem Terrain aus Seen, Hügeln und Flüssen. Wanderungen lassen sich dort mit Lehrpfaden und Erlebnisparks verbinden. Oberstdorf ist ein perfekter Ausgangsort.

  • Im Sommer könnt ihr Wandertouren mit Baden an den Kärntener Seen kombinieren. Von dort aus lässt sich eine erste Bergtour probieren, zum Beispiel am Mittagskogel südlich von Villach. Oder man versucht sich an einer Teiletappe des Alpe-Adria-Trails – etwa vom Millstätter See zur Burg Sommeregg.

  • Das Hochplateau der Seiser Alm in Südtirol ist ein idealer Ausgangspunkt für Halbtages- und Tagestouren. Viele Pensionen bieten geführte Touren und Aktivitäten für Kinder an.

Unser Piratentipp: Kinder und Jugendliche sind schneller erschöpft als Erwachsene, dehydrieren schneller und brauchen eine höhere Wasser- und Nahrungszufuhr. Deshalb sollten häufigere Verpflegungspausen und kürzere Etappen eingeplant werden: Wer mit Kindern unterwegs ist, der sollte jede halbe Stunde kurz rasten und zur vollen Stunde mindestens zehn Minuten Pause einlegen. Ebenfalls hilfreich ist es, den Kindern ein verlockendes Ziel zu bieten, etwa einen Wasserfall oder einen Aussichtspunkt oder die Jausenstation. So lässt sich der Nachwuchs leichter motivieren und hält länger durch!

Wanderurlaub mit dem Hund

Vierbeiner stellen andere Anforderungen an die Wanderroute als Zweibeiner. Deswegen ist eine vorausschauende Streckenplanung umso wichtiger, um Felsnasen, Vorsprünge oder Viehweiden von Anfang an zu meiden.

Herkömmliche Wanderkarten sind da oftmals keine Hilfe, besser ist es, man greift auf spezielle Wanderführer zurück oder holt Informationen bei den lokalen Tourismusbehörden ein.

  • Mit dem Ramsauer Almerlebnisweg bieten die Berchtesgadener Alpen eine explizit für Hunde geeignete Streckenführung.

  • Die Otto-Mayr-Hütte in den Allgäuer Alpen hält für Hundebesitzer eine spezielle Unterkunft vor und übernimmt auch die Versorgung des Vierbeiners mit Leckerli und Wasser. Ähnliches gilt für die Klagenfurter Hütte in den Karawanken.

  • Die 17 Etappen des 66-Seen-Wanderwegs rund um Berlin sind allesamt ohne Einschränkung auch für Vierbeiner geeignet. Ableinen ist größtenteils ebenso wenig ein Problem wie ein erfrischender Sprung in einen der Seen.

Wo lässt sich Wellness mit Wandern kombinieren?

Sagen wir so: Wellness ist immer dort zu finden, wo die Touristen zahlreich sind. In der Wildnis oder auf einer Berghütte sind die Annehmlichkeiten beschränkt, nicht aber in den touristischen Zentren.

  • Optimal eigen sich daher die österreichischen Alpendestinationen. Dort verfügt die Mehrzahl der Hotels und Pensionen über eigene Spa- und Wellnessbereiche, sodass ihr nach der Tagesetappe sofort in den Whirlpool springen könnt.

  • Gleiches gilt für das Allgäu und die anerkannten Kurstädte Bad Hindelang, Bad Wörishofen oder Oberstaufen. Dort genießt man eine große Auswahl an Anwendungen, darüber hinaus entspannt man ausgesprochen komfortabel in den öffentlichen Thermenanlagen.

  • Ischia ist nicht nur für seine mediterranen Wanderwege wie beispielsweise auf den Epomeo bekannt, sondern auch für die heilsamen heißen Quellen. Viele Pensionen haben eigene Thermalbäder, auch an beeindruckenden öffentlichen Anlagen wie den Poseidongärten bei Forío mangelt es nicht.

Wer wandert, dem öffnet sich die ganze Welt. Also worauf warten, auf geht‘s in die Natur!